Es ist unheimlich schwer, voraus zu sagen, wer gewinnen wird“, hatte Felix Haßmann, Zweiter in der Qualifikation, kurz vor dem Weltcup-Springen in der Pressekonferenz noch gesagt, „im Springsport liegt die Spitze so dicht beieinander, im Prinzip kann jeder der glückliche sein.“ Da haben ihm alle kopfnickend zugestimmt. So viele Faktoren spielen in der Springprüfung eine Rolle, die Tagesform von Pferd und Reiter, die Hallenatmosphäre, die technischen Herausforderungen des Parcours, da können kleinste Details entscheidend sein. Vom Quäntchen Glück mal abgesehen. Nein, den Sieger kann man nicht vorhersagen, alles andere ist wie Lotto spielen. 40 Spitzensportler hatten sich für das Weltcup-Springen von Leipzig, elfte Etappe des Longines FEI Jumping World Cup, qualifiziert, jedem von ihnen war ein Triumph zuzutrauen, wenngleich Parcoursbauer Frank Rothenberger im Umlauf kräftig aussiebte. Sieben Reiter schmissen im 1,55 Meter hohen Parcours das Handtuch, darunter der Niederländer Maikel van der Vleuten, im Qualifikationsspringen mit Idi Utopia noch Dritter gewesen, sowie Mario Stevens auf Brooklyn und der Italiener Luca Mario Moneta auf Connery, die beide in der Qualifikation noch in die Geldränge gesprungen waren. Ein weiterer Großteil scheiterte am Zeitlimit, am Ende blieben sieben übrig, die sich fürs Stechen qualifiziert hatten. Auch Vorjahressieger Christian Ahlmann bereits mit dem Sieg beim Weltcup-Turnier in Mechelen seine gute Form bewiesen hatte. Das Leipziger Publikum, das ihn spätestens seit seinem Sieg und der stimmungsvollen Verabschiedung seines Erfolgspferdes Taloubet Z in der Leipziger Messehalle im vergangenen Jahr ins Herz geschlossen hat, feierte jubelnd seinen Einzug ins Stechen und jeder dachte, was der Stadionsprecher nur flüsternd aussprach: „Er wird doch nicht nochmal gewinnen?“
Ausgabe 02/25
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