Sieg Nummer sechs: Michael Jung triumphierte erneut bei der Vier-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung im Wiesbadener Schlosspark. Mit dem Hannoveraner fischerChipmunk, seinem Championatspferd der Olympischen Spiele 2021 und der Weltmeisterschaft 2022, hatte er eine spitzenmäßige Dressur (nur 21,3 Minuspunkte) geritten und fehlerfrei den Parcours beendet, so dass er sich bei der abschließenden Geländerunde sogar noch etwas Zeit lassen konnte. Ohne Hindernisfehler erreichte er das Ziel, Endstand 23,7. „Wir hatten hier ganz tollen Sport und haben, glaube ich, unsere Vielseitigkeit super präsentiert“, meinte Jung nach seinem Sieg. Über Chipmunk sagte er: „Er hatte den Gang drin und richtig Spaß.“ Allerdings dürfe man den Kurs in Wiesbaden auch nicht unterschätzen. „Das ist eine toughe Prüfung, da die Zeit so knapp ist, die Kurven so eng sind und viele Hindernisse überraschend kommen.“
Olympiasiegerin Julia Krajewski saß beim Pfingstturnier im Sattel des neunjährigen Holsteiners Nickel. Das Paar startete mit Platz zwei nach Dressur und kassierte wie Jung lediglich Zeitfehler im Gelände (29,4 Minuspunkte). Nickel gehört ihrer Schülerin Sophie Rüssel. Da sie sich derzeit in Neuseeland aufhält, hat sie den Holsteiner Hengst, Sohn des Numero Uno, Julia Krajewski zur Verfügung gestellt. „Er ist ein total ehrliches Pferd und unkompliziert“, sagt sie. Im vergangenen Jahr gewannen die beiden bereits ein CCI3*-L, in diesem Jahr wollen sie die Sache noch gezielter angehen. „Nickel macht ernst“, sagt Krajewski schmunzelnd. „Er wird jetzt erst so richtig Sportler und ist noch lange nicht da, wo es mal hingehen kann.“
Auf dem dritten Platz nach Julia Krajewski landete ein Schüler der U25-Bundestrainerin: Calvin Böckmann aus Warendorf. Der 22-jährige Sportsoldat war mit seiner Stute Altair de la Cense der schnellste Deutsche im Gelände – nur eine Sekunde über der erlaubten Zeit (Endstand: 33,7 Minuspunkte). Insgesamt gingen 24 Paare im Schlosspark an den Start, die allermeisten aus Deutschland. Beste ausländische Teilnehmerin war die Schweizerin Nadja Minder auf Platz acht.