Spannend bis zum letzten Ritt verlief das Finale der Sechsjährigen bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde in Ermelo. 47 Pferde traten an, die besten 16 ermittelten die Medaillengewinner zum Abschluss der perfekt organisierten und wunderschön aufgemachten viertägigen Veranstaltung im niederländischen Pferdezentrum. Wie schon bei den Finals der Fünf- und Siebenjährigen sah man eine breite Spitze von überwiegend fein und harmonisch gerittenen Pferden.
Als letztes Paar sicherten Eva Möller und der beeindruckende Oldenburger Siegerhengst Global Player OLD der deutschen Pferdezucht doch noch eine Goldmedaille. Der dunkelbraune Sohn des Grand Galaxy Wins T (Muttervater Blue Hors Don Schufro) aus der Zucht des Dänen Henrik Hansen wurde mit Spitzennoten geradezu überschüttet – zu Recht, denn Eva Möller hatte den Vize-Bundeschampion und WM-Vierten des letzten Jahres meisterlich in Szene gesetzt. Sein unerschütterlicher Rhythmus im Trab und Galopp ging keine Sekunde verloren, die stabile Anlehnung war lehrbuchreif, die Versammlungsbereitschaft deutlich erkennbar. Die Noten: Trab 9,8, Schritt 9,5, Galopp 9,5, Versammlung 10 und Perspektive ebenfalls 10. Mit dem Gesamtergebnis von 9,76 hatte er den bis dahin führenden dänischen Hengst Hesselhoej Down Town und die Schwedin Jeanna Hogberg deutlich auf den Silberrang verwiesen.
Vize-Weltmeister Down Town, ein Sohn des Hesselhoej Donkey Boy-Blue Hors Zack, kam bei Dorthe und Hans Jörgen Hoeck zur Welt und gehört Andreas Helgstrands Imperium. Reiterin Jeanne Hogberg gab ihre Abschiedsvorstellung, denn ihren Job als Bereiterin bei Helgstrand hat sie aufgegeben und wechselt nun in ihrer Heimat Schweden in die Selbständigkeit. Auch bei Down Town, der die Finalqualifikation gewonnen hatte, zog die Jury Noten allesamt über 9 und bescheinigten ihm ebenfalls eine hervorragende Perspektive als Dressurpferd (9,8, gesamt 9,38).
Die Bronzemedaille gewann der KWPN-Hengst Lennox U.S., den die erst 17-jährige Niederländerin Jill Bogers vorstellte. Der Sohn des Grand Galaxy Win (Muttervater Rousseau) ist im gemeinschaftlichen Besitz von Bas Wilschut (auch Züchter), Joop van Uytert und Paul Schockemöhle. Bei ihm betonte die Jury besonders den phantastischen Galopp (9,5). Das Gesamtergebnis lautete 8,9.
Noch zwei Jahre bleiben die Weltmeisterschaften in Ermelo, danach werden sie vermutlich wieder nach Verden wechseln.