WM Herning: André Thieme stürzt, Medaille verpasst

Foto: Stefan Lafrentz

WM Herning: André Thieme stürzt, Medaille verpasst

 

 

Die Schweden im Glück, die Deutschen in Trauer – der Nationenpreis der Springreiter nahm für das Quartett des Bundestrainers Otto Becker eine dramatische Wende. Nach dem ersten Umlauf am Vortag als drittplatzierte Mannschaft auf Medaillenkurs, zerplatzten alle Hoffnungen in der entscheidenden zweiten Runde. Marcus Ehning als erster deutscher Starter und der Oldenburger Hengst Stargold (v. Stakkato Gold) kassierten zwei Abwürfe, anschließend zeigte Jana Wargers (Foto) mit dem Holsteiner Limbridge (v. Limbus) ein klasse Runde, die nur mit einem Zeitfehler belastet war. So weit war die Welt noch in Ordnung, doch dann passierte etwas ganz Unerwartetes: Für André Thieme und die DSP-Stute Chakaria (v. Chap), die den ersten Umlauf fehlerfrei gemeistert hatten, endete der Nationenpreis an Hindernis drei. Chakaria hatte sich extrem übersprungen und Thieme regelrecht aus dem Sattel katapultiert. „Plötzlich saß ich auf dem Boden.“ Traurig fügte er hinzu: „Es tut mir unheimlich leid für die Mannschaft, ich bin enttäuscht über mich selbst.“ Der Sturz des Europameisters war insofern teuer, als die acht Fehlerpunkte von Ehning nun in die Wertung einflossen. Christian Ahlmann und der Zangersheider Hengst Dominator 2000 Z hätten mit einer Nullrunde die deutsche Bilanz noch verbessern können, aber auch dieses Paar kam nicht ungeschoren durch den Parcours: ein Abwurf. In der Summe hatte das Team 24,76 Fehlerpunkte auf dem Konto, dies bedeutete Platz fünf. Bundestrainer Otto Becker sagte: „Im Moment bin ich etwas sprachlos. Ich habe in den 14 Jahren als Bundestrainer viel erlebt, aber sowas noch nicht. Nach Janas Runde hatten wir noch Hoffnung auf eine Medaille, aber die ist an Sprung drei geplatzt.“ FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach: „Das Ziel war die Olympiaqualifikation, wir können froh sein, dass wir sie mit Platz fünf noch erreicht haben.“

Sie galten von Anfang an als die Favoriten auf Mannschafts-Gold: Die Schweden, Olympiasieger von Tokio, wurden dieser Rolle souverän gerecht. Die beiden Brüder Jens und Peder Fredricson, Malin Baryard-Johnsson und Henrik von Eckermann präsentierten sich in überragender Form, Eckermann mit King Edward und Jens Fredricson mit Markan Cosmopolit schafften jeweils eine Nullrunde. 7,69 Fehlerpunkte lautete das Ergebnis – „meilenweit“ vom Rest des Feldes entfernt. Die Silbermedaille gewannen die Niederländer (19,31), auf dem Bronzerang behauptete sich die britische Equipe (22,68), gefolgt von Irland (23,15) und eben Deutschland. Diese fünf Nationen haben das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris gelöst. Die französischen Gastgeber sind ohnehin qualifiziert, aber andere Nationen müssen nun bei der Europameisterschaft 2023 in Mailand um die Olympiateilnahme kämpfen. Und dazu zählen so erfolgreiche Länder wie Belgien, die Schweiz und die USA. Alle drei blieben in Herning unter ihren Möglichkeiten, die amerikanische Equipe hatte sich nicht einmal für den zweiten Umlauf des Nationenpreises qualifizieren können.

 

News >

Ein verdienter Sieg für Harrie Smolders und Monaco

Der Rolex Grand Prix von Genf 2024 ist zweifellos ein Höhepunkt in der langen Geschichte dieses...

[ mehr]

Er gewinnt, immer und immer wieder

Den Abschluss des Samstags am CHI Genf bildete die UBS Challenge Preis, ein Springen über 1,55...

[ mehr]

200.000 für den Holsteiner Siegerhengst

Am Samstagabend stand fest: Der Holsteiner Siegerhengst des Jahres 2024 heißt Conchezz. Der...

[ mehr]

Martin Fuchs am Ziel seiner Träume

Die 23. Ausgabe des Rolex IJRC Top 10-Finals des CHI Genf bot ein sehr würdiges Starterfeld der...

[ mehr]

NÜRNBERGER BURG-POKAL Finale 2024

Beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt vom 18. bis 22. Dezember wird es bei der...

[ mehr]