Beim internationalen Dressurturnier auf dem Schafhof in Kronberg hatte Dorothee Schneider noch gescherzt: „Es bleibt spannend, ob ich mit ins Trainingslager fahre und ob es von dort auch weiter nach Herning geht – oder ob ich zu Hause bleibe.“ Einen Tag nach dem Turnier nun die Gewissheit. Der Dressurausschuss hat die Shortlist für die Weltmeisterschaft in Herning (5. bis 14. August) aufgestellt – mit Dorothee Schneider und Faustus als Reservepaar. Fürs Team kommen folgende Paare in Betracht: Isabell Werth mit DSP Quantaz, Frederic Wandres mit Duke of Britain FRH oder Bluetooth OLD, Benjamin Werndl mit Famoso OLD oder Daily Mirror sowie Ingrid Klimke mit Franziskus.
Für Dorothee Schneider ging es beim CDI4* auf dem Schafhof um das Ticket für die Weltmeisterschaft im dänischen Herning. Nachdem sie ihr Toppferd Showtime beim CHIO von den Sichtungsprüfungen zurückgezogen hatte und der Hannoveraner deshalb nicht fürs Championat in Dänemark in Frage kommt, musste sie sich mit Faustus beweisen. „Man hatte mir gesagt, dass Faustus und ich in Kronberg noch mal gesichtet werden sollen“, erklärte die Reitmeisterin. Mit zwei Siegen konnten die Reitmeisterin und der 16 Jahre alte Wallach überzeugen. Im Grand Prix waren die beiden mit 74,044 Prozent bewertet worden, im Grand Prix Special vergab die Jury 75,553 Prozent. Trotz dieser Ergebnisse soll Dorothee Schneider nur als Reservistin mit ins Trainingslager reisen.
Zweitbestes Paar im Grand Prix Special waren Carina Scholz und ihr Hannoveraner Tarantino (73,426 Prozent). „Heute war ich zwar sehr zufrieden“, sagte die 30-Jährige aus Sassenberg, „aber auf den letzten Turnieren hat sich Tarantino nicht so gut präsentiert wie im vergangenen Jahr. Ich stehe deshalb nicht auf der Longlist.“ Also keine Hoffnung auf einen Start in Herning.
Dritte wurde Isabell Werth mit ihrem Neuzugang Budhi. Der elf Jahre alte Bordeaux-Sohn war von Nicole Wego-Engelmeyer, Bereiterin auf dem Hof Kasselmann in Hagen, in den Sport gebracht und 2020 an Familie Collin verkauft worden. Tochter Luca Sophia Collin hatte den Oldenburger Hengst im vergangenen Jahr in zwei Intermediaire-Prüfungen vorgestellt, anschließend das Pferd aber wieder in den Beritt von Wego-Engelmeyer gegeben. Nun debütierte Isabell Werth im Sattel des bewegungsstarken Braunen (73,234).