WM Herning: Doppelgold für Henrik von Eckermann

Foto: Stefan Lafrentz

WM Herning: Doppelgold für Henrik von Eckermann

Auf die Frage, wer für ihn der Favorit auf Gold ist, sagte Europameister André Thieme wie aus der Pistole geschossen: „Henrik von Eckermann!“ Das war vor Beginn des ersten Wettkampfs. Er sollte Recht behalten. Von Eckermann, Nummer 1 der Weltrangliste, war der überragende Springreiter dieser Weltmeisterschaft. Der Schwede und sein Ausnahmepferd King Edward – die beiden gehörten auch zum Goldteam bei den Olympischen Spielen in Tokio – meisterten alle fünf Parcours (Zeitspringen und je zwei Umläufe im Nationenpreis und im Einzelfinale) ohne Abwurf. Nach Team-Gold zwei Tage zuvor sicherte sich der Schwede, der zwölf Jahre als Bereiter im Stall von Ludger Beerbaum gearbeitet hatte und nun mit seiner Ehefrau, der Schweizer Springreiterin Jannika Sprunger, in den Niederlanden eine eigene Reitanlage betreibt, mit nur 0,58 Strafpunkten in Herning verdient auch die Einzel-Goldmedaille.

Der Vize-Weltmeister kommt aus Belgien: Jerome Guery, dessen Mannschaft im Nationenpreis nur einen bescheidenen siebten Platz erreichen konnte, war der mit Abstand erfolgreichste Teamreiter und knapp hinter von Eckermann. Auch der 42-Jährige und der 16-jährige Holsteiner Hengst Quel Homme de Hus hatten sich nach Platz 17 im Zeitspringen ohne Abwurf in die Medaillenränge vorgearbeitet, lediglich ein Zeitfehler schlug zu Buche (Gesamtergebnis 3,35).

Zu Bronze ritt der Niederländer Maikel van der Vleuten mit dem Zangersheider Wallach Beauville Z. Auch in Tokio hatte er den dritten Rang in der Einzelwertung belegt. Dieses Paar hatte nur einen Abwurf kassiert (5,95). Der Brite Ben Maher wurde ohne seinen Olympiasieger Explosion in Herning Vierter. Er saß im Sattel des KWPN-Hengstes Faltic (9,72). Als bester Deutscher konnte sich Marcus Ehning mit zwei fehlerfreien Umläufen im Finale noch deutlich nach vorne arbeiten – vn Platz zwölf auf fünf, das beste WM-Ergebnis in Ehnings Karriere. Der 48-Jährige und sein Hengst Stargold, Oldenburger v. Stakkato Gold, begeisterten mit einer der stilistisch schönsten Runden dieser Weltmeisterschaft. Schade, dass die beiden Abwürfe im Nationenpreis Ehnings Medaillenchancen zunichte gemacht hatten.

Für Jana Wargers gingen ihr Weltmeisterschafts-Premiere mit Platz neun zu Ende. Die 30-Jährige, die für die belgische Ashford Farm reitet, und ihr Holsteiner Wallach Limbridge begeisterten mit einem fehlerfreien ersten Umlauf, aber in der zweiten Runde fiel eine Stange, hinzu kamen zwei Zeitfehler, aber die Zeit war für die junge Frau aus dem westfälischen Emsdetten ohnehin ein schwieriges Thema. Sie sagte: „Ich bin absolut happy und stolz, wie die WM gelaufen ist. Fürs nächste Mal wissen wir Bescheid, dass es flotter sein muss.“ Dennoch: Jana Wargers hat sich im deutschen Team hervorragend bewährt und ihre Nominierung mehr als gerechtfertigt.

Christian Ahlmann trat zum Finale nicht an. Er lag mit dem Zangersheider Hengst Dominator 2000 Z an 18. Stelle und rechnete sich keine Chancen mehr aus. Er erklärte: „Schon das Zeitspringen und auch das Mannschafts-Finale waren kraftraubende Springen mit langen und anspruchsvollen Parcours.“ Zur Schonung des Pferdes wolle er lieber auf den Start verzichten.

Es war nicht der einzige Rückzieher. Auch der Brite Harry Charles, die beiden Iren Bertram Allen und Cian O’Connor, die Niederländerin Sanne Thijssen und der Franzose Julien Epaillard, der nach dem Zeitspringen in Führung gelegen hatte, fehlten im Finale.

Das Foto zweigt von links: Jérome Gusery (Silber), Henrik von Eckermann (Gold) und Maikel van der Vleuten (Bronze). Foto: Stefan Lafrentz

 

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