Auch in der zweiten Einzelentscheidung, der Grand Prix-Kür, verpassten die deutschen Dressurpaare einen Platz auf dem Podium. Wie schon im Grand Prix Special gewann die Britin Charlotte Fry (auf dem Foto in der Mitte) mit dem niederländischen Bewegungswunder Glamourdale vor der Dänin Cathrine Laudrup-Dufour (links) mit dem Westfalen Vamos Amigos und der Niederländerin Dinja van Liere mit dem KWPN-Hengst Hermes. Auf dem vierten Platz folgte Benjamin Werndl mit dem Oldenburger Famoso, Isabell Werth und der Brandenburger Quantaz wurden Neunte.
Der „90er Club“ hat Zuwachs bekommen. Auch der Hengst Glamourdale (v. Lord Leatherdale) „knackte“ die magische Marke. Charlotte Fry, die im niederländischen Stall van Olst als Bereiterin arbeitet, zeigte eine beeindruckende Kür zu Rockmusik-Motiven und brachte die exzellente Bewegungsqualität des Rappen, besonders im Galopp, bestens zur Geltung. Fünf der sieben Richter vergaben mehr als 90 Prozent, insgesamt 90,654 Prozent. In die Nähe der 90 kam die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour mit dem Westfalen Vamos Amigos. Auch die beiden beeindruckten mit einer fehlerfreien, ausdrucksstarken Kür (89,411). Wie Fry und Laudrup-Dufour erreichte auch die Bronzemedaillengewinnerin Dinja van Liere mit Hermes ein neues persönliches Bestergebnis in der Kür. Der elegante Hengst wurde mit 86,9 Prozent bewertet.
Auch wenn es mit einer Einzelmedaille nicht geklappt hat, kann Benjamin Werndl mit seiner ersten Weltmeisterschaft mehr als zufrieden sein. Einmal erschrak sich sein Famoso an einem Richterhäuschen, ansonsten präsentierte er sich frisch und fehlerfrei. Die wie an der Schnur gezogenen Wechsel gelangen noch besser als in den beiden vergangenen Prüfungen. 85,893 Prozent waren auch sein neuer persönlicher Rekord. „Ein weiterer Ritt, den man einfach nicht beschreiben kann. Famoso macht einfach alles, was ich mir vornehme“, schwärmte Benjamin Werndl nach der Prüfung. Isabell Werth ritt zum ersten Mal ihre neue Kür. „Ich habe mir gesagt, wir riskieren jetzt alles, es war gut, aber natürlich nicht für einen vorderen Platz.“ 83,339 Prozent lautete das Ergebnis.
Monica Theodorescu sagte: „Mein Fazit dieser Weltmeisterschaft fällt grundsätzlich sehr gut aus. Wir haben ein neues Team mit anderen Reitern und Pferden. Einige Pferde wurden verabschiedet, eines ist verletzt, und eine Reiterin erwartet ihr zweites Kind und ist gerade im Krankenhaus. Wir sind in einer Zeit des Neuaufbaus. Alle haben das sehr, sehr gut gemacht.“