Bei der Weltmeisterschaft im dänischen Herning sind die ersten Einzelmedaillen in der Dressur verteilt: Zu Gold ritt die Britin Charlotte Fry mit dem imposanten niederländischen Hengst Glamourdale, Silber sicherte sich die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour mit dem Westfalen Vamos Amigos und auf dem Bronzerang behauptete sich die Niederländerin Dinja van Liere mit dem KWPN-Hengst Hermes. Die drei deutschen Teilnehmer verpassten einen Medaillenrang, das beste Ergebnis erzielte Isabell Werth mit dem Brandenburger DSP Quantaz auf Platz vier.
Wie schon der Grand Prix am Vortag entwickelte sich auch der Grand Prix Special extrem spannend. Nachdem viele der Top-Paare unter 80 Prozent geblieben waren, lief alles auf einen Zweikampf zwischen Cathrine Laudrup-Dufour und Charlotte Fry hinaus. Als drittletzte Starterin zeigten die frisch gebackene Mannschafts-Weltmeisterin Laudrup-Dufour und Vamos Amigos eine starke Prüfung, in die sich nur ein Fehler in den Zweierwechseln eingeschlichen hatte – 81,322 Prozent. Als nächste war die Britin Charlotte Fry an der Reihe. Wieder beeindruckte der Rapphengst Glamourdale, ein richtiges „Gänsehautpferd“, mit ungemein schwingenden Bewegungen, enormen Verstärkungen und einer sensationellen Galopptour. 14 Mal vergaben die Richter die Höchstnote zehn. Insgesamt bekam das Paar 82,508 Prozent. Dinja van Liere und Hermes wurden mit 79,407 Prozent Dritte. Es hätte auch anders ausgehen können, denn Isabell Werth und Quantaz folgten mit 79,073 Prozent knapp dahinter. Die sehr strenge Bewertung des britischen Richters Peter Storr, der das Paar nur an elfter Stelle gesehen und mit 76,277 Prozent bewertet hatte, kostete wahrscheinlich die Bronzemedaille.
„Die beste Prüfung meiner bisherigen Karriere“ – so schwärmte Benjamin Werndl völlig zurecht. Mit dem Oldenburger Famoso OLD zeigte er eine überaus starke Leistung, die die Richter mit 78,237 Prozent belohnten, Platz fünf und neue Bestmarke. Hingegen nicht in Topform präsentierte sich der Hannoveraner Hengst Franziskus unter Ingrid Klimke. Zwar gelangen viele schön ausgeführte Lektionen, aber insgesamt fehlte der Pepp. Ingrid Klimke sagte: „Es fühlte sich schon auf dem Abreiteplatz mau an“. Vielleicht war der schöne Hengst müde, vielleicht hatte er auf den Wetterwechsel reagiert. Im Trainingslager brüllend heiß, dann der Temperatursturz in Herning und nun wieder warm. Mit 73,526 Prozent wurde es nur Platz 19, damit ist das Paar nicht mehr für die Kür am Mittwoch qualifiziert. Frederic Wandres trat mit Duke of Britain zum Special nicht an. Der Hannoveraner war am Morgen nicht ganz klar gelaufen. So werden an der Kür nur Isabell Werth und Benjamin Werndl teilnehmen.